Chiropraktik

Chiropraktik

 

Der Begriff Chiropraktik setzt sich aus den griechischen Worten v. Hand & Tätigkeit zusammen. Es handelt sich um eine komplementärmedizinischebiomechanische Behandlungsmethode (die sich seit ca. 5000 Jahren bewährt und weiterentwickelt hat) mit dem Ziel, die normale Beweglichkeit der Gelenke − besonders an der Wirbelsäule − und somit ihre Auswirkungen auf das Nervensystem und damit auf den gesamten Organismus wiederherzustellen. Dabei werden sowohl das gestörte Gelenkspiel (joint play) als auch die Verschiebung (Subluxation) berücksichtigt. Dem Körper wird somit geholfen in Balance zu kommen und seine Selbstheilungskräfte zu mobilisieren, Krankheiten zu bekämpfen bzw. zu vermeiden. Chiropraktik ist keine Konkurrenz zur traditionellen Tiermedizin, sondern versteht sich als eine in vielen Gebieten optimale Ergänzung der schulmedizinischen Behandlung. Der Begriff Chiropraktik ist in Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern nicht geschützt. Die Ausbildung erfolgt an AVCA bzw. IVCA akkreditierten Schulen und ist nur fertigen Tierärzten möglich. Bei der AVCA und der IVCA handelt es sich um Dachverbände von Veterinären und Doctors of Chiropractic (DC's), die entweder über ein 6 jähriges Studium der Humanchiropraktik verfügen oder die eine Fortbildung zum Veterinärchiropraktiker an einer anerkannten Schule (z.B.www.backbone-academy.com ) erfolgreich abgeschlossen haben.

Um aufzuzeigen wie wichtig eine fundierte Ausbildung ist sei erwähnt, dass allein die Wirbelsäule ca. 200 einzelne Gelenke besitzt. Um hier richtig zu arbeiten sind fundierte anatomische Kenntnisse notwendig, um an der zu behandelnden Stelle im richtigen Winkel mit angemessener Kraft (kleine Amplitude und hohe Geschwindigkeit) zu arbeiten. Meist reicht ein kurzer, kleiner, schneller Impuls aus, der von Aussenstehenden kaum wahrgenommen wird, um die Funktionsfähigkeit des Gelenkes wieder her zu stellen.

Dadurch ist die Chiropraktik sehr spezifisch und sicher in ihrer therapeutischen Form; ebenso die der Chiropraktik verwandten Behandlungsformen, wie die von mir angewandte Cranio-Sakral-Therapie, die Logan-Basic-Technik, Akkupressur und Physiotherapie.

Die einzelnen Anwendungsgebiete finden Sie unter den jeweiligen Tierarten.

Geschichte der Chiropraktik

Geschichte Begründer der Chiropraktik war Daniel David Palmer (1845−1913): "Harvey Lillard, der Pförtner des Rayan-Blockhauses, in dem ich meine Praxis hatte, war schwerhörig. Er hörte nicht mehr das Gerattere eines Pferdefuhrwerks auf der Straße und nicht mehr das Ticken seines Weckers. Ich wollte wissen, woher diese „Taubheit“ kam, da sagte er zu mir, dass er etwas Schweres gehoben habe, in einer verkrampften, gebeugten Haltung. Er hätte dann das Gefühl gehabt, dass etwas abgedrückt worden sei in seinem Rücken, und unmittelbar danach sei er taub geworden. Die Untersuchung ergab: Ein Wirbel war abgedrängt aus seiner normalen Lage. Ich dachte mir, wenn der Wirbel wieder richtig sitzen würde, dann müsste das Gehör des Mannes wieder funktionieren. Mit diesem Ziel vor Augen, versuchte ich − in einem halbstündigen Gespräch –, Herrn Lillard davon zu überzeugen, dass er erlauben sollte, die Rückplatzierung vorzunehmen. Ich brachte den Wirbel in seine richtige Position, indem ich den Dornfortsatz (Proc. spin.) des Wirbels als Hebel verwendete, und kurz darauf konnte der Mann wie vorher hören. Daran war nichts Zufälliges, sondern es war die Vollendung eines bewussten Zieles, und das Resultat entsprach den Erwartungen."

 

So lautet die geschickte Gründungslegende. In Wahrheit wurde D. D. Palmer von Jim Atkinson aus Davenport in Iowa in dieser Behandlungsmethode ausgebildet. Um sie selbst vermarkten zu können, erfand er den Namen „Chiropractic&ldquo D. D. Palmer erklärte das angeblich Neue an seiner Behandlungsmethode so: Die Grundprinzipien und die Prinzipien der Chiropraktik, die sich daraus entwickelt haben, sind nicht neu. Ich beanspruche dennoch, der Erste zu sein, der einen verschobenen Wirbel unter Verwendung der Dorn- und Querfortsätze (Proc. spin. u. trans.) als Hebel benutzt, wodurch der ausgerenkte Wirbel wieder seine normale Position erlangt. Von dieser Grundtatsache ausgehend, wurde eine Wissenschaft geschaffen, die dazu bestimmt ist, die Theorie und Praxis der Heilkunst zu revolutionieren. (Übersetzungen: D. Oesch) Chiropraktik in Deutschland In Deutschland ist es ausschließlich Ärzten und Heilpraktikern (Ausübung der berufsmäßigen Heilkunde mit/ohne Bestallung) erlaubt, Chiropraktik bzw. Chirotherapie durchzuführen. Aus- und Fortbildungen auf diesem Gebiet werden nur für Heilpraktiker und Ärzte angeboten. Physiotherapeuten, die eine Fortbildung in Manueller Therapie abgeschlossen haben, dürfen nur mobilisierend arbeiten, aber keine „Wirbel einrenken“. In Deutschland findet man unterschiedlichste Berufsbezeichnungen:

Chiropraktiker: Keine in Deutschland zugelassene Berufsbezeichnung, da es keine staatlich anerkannte Prüfung gibt, deshalb nicht

geschützt. Die großen Heilpraktikerverbände untersagen ihren Mitgliedern sogar das zusätzliche Führen dieser Berufsbezeichnung (die einzig erlaubte Berufsbezeichnung ist Heilpraktiker), allerdings ist bei der öffentlichen Darstellung Chiropraktik als eine von drei Therapieangaben erlaubt. Ärzte benutzen in der Regel die Bezeichnung Chirotherapie (s.dort).

Chirotherapeut : Bezeichnung die häufig von Ärzten mit Zusatzweiterbildung in Manueller Medizin bzw. Chirotherapie geführt wird.

Doctor of Chiropractic (DC): Absolvent eines 4- bis 7-jährigen Hochschulstudiums der Chiropraktik an einer Universität im Ausland (USA), ein Titel, den es so in Deutschland nicht gibt und der bislang auch nicht geschützt ist.

Heilpraktiker : Gesetzlich geschützter Begriff für Personen, die über die "Erlaubnis der berufsmäßigen Ausübung der Heilkunde ohne Bestallung" verfügen (Nichtärzte).

Zwei Jahrzehnte lang existierte eine ärztliche Forschungs- und Arbeitsgemeinschaft für Chiropraktik. Die Zusatzbezeichnung „Chirotherapie“ wurde vom Deutschen Ärztetag 1976 festgelegt und bezeichnet eine eng verwandte Methodik. Gleichzeitig wurde die Arbeitsgemeinschaft in Deutsche Gesellschaft für Manuelle Medizin umbenannt.